Wissenswertes zum Thema Boxhandschuhe

Boxhandschuhe werden nicht nur beim Boxen, Kickboxen und Thaiboxen getragen, sondern sie sind ein fundamentaler Bestandteil sämtlicher Kampfsport- und Kampfkunstarten. Sie werden sowohl bei Wettkämpfen als auch beim Training wie z. B. beim Sparring und dem Boxsack-Training genutzt. Moderne Boxhandschuhe dienen hauptsächlich dem Schutz der Hände und sind dafür entsprechend gepolstert. Gleichzeitig werden so auch oberflächliche Gesichtsverletzungen des Gegners oder Trainingspartners gemindert. Dazu zählen insbesondere Schnitte und Risse. Außerdem wird durch den angenähten Daumen bei den Boxhandschuhen die Gefahr für Augenverletzungen stark minimiert. Das Polster hemmt bis zu einem gewissen Grad auch die Wirkung eines Schlages. Jedoch verringern sie insbesondere bei Wettkämpfen keineswegs das Risiko von Hirnschäden. Stattdessen kann dieses Risiko sogar steigen, da durch den Schutz der Hand in Form des Polsters der Schlagende kräftiger zuschlagen kann. 
In der Geschichte des Boxhandschuhs, die bereits im antiken Griechenland beginnt, gab es stets diese beiden Funktionen. Im Griechenland der Antike haben sich viele Sportler bei der Pankration (einer Art Mischung aus Boxen und Ringen) die Hände mit Lederbänden umwickelt. Dies diente vor allem dem Schutz der eigenen Hände, was jedoch gleichzeitig auch eine höhere und hemmungslosere Schlagkraft erlaubte. 
Bei den Römern hingegen diente der sogenannte Cestus, der aus vielen unterschiedlichen Lederbändern bestand und fast bis zum Ellenbogen reichte, vor allem der Erhöhung der Schlagwirkung. Dazu wurden auf die Knöchelbänder häufig metallene Dornen oder sogar kleine Klingen gesetzt. Diese Exemplare wurden allerdings vor allem von Gladiatoren verwendet und nicht bei einer sportlichen Auseinandersetzung. Die Griechen kannten ähnliche Modelle, die aber wohl nicht im Rahmen eines sportlich-olympischen Wettkampfes verwendet wurden. 
Im modernen Boxsport waren bis 1867 Bareknuckle-Kämpfe die Regel, bei denen es häufig zu Handverletzungen kam. Durch die Queensberry-Regeln von 1867 wurde schließlich das Tragen von Boxhandschuhen verpflichtend. Diese Boxhandschuhe wurden allerdings erst in den 1990er Jahren zu der Art moderner Boxhandschuhe, wie wir sie heute kennen. 

Grössen, Unzen, Training oder Sparring


Heute gibt es eine ganze Palette von verschiedenen Arten an Boxhandschuhen. Diese können sich hinsichtlich des spezifischen Sportes unterscheiden oder auch einfach nach ihrem Verwendungszweck. Während beim Boxen, Kickboxen und Thaiboxen in der Regel ein geschlossener Handschuh verwendet wird, kommen bei verschiedenen asiatischen Kampfkunstarten auch Boxhandschuhe zum Einsatz, die das Greifen für bestimmte Techniken erlauben. Primär wird jedoch nach dem Verwendungszweck unterschieden. Dabei kann grundsätzlich unterschieden werden zwischen Wettkampfhandschuhen, die bestimmte Anforderungen erfüllen müssen wie eine bestimmte Form und ein bestimmtes Gewicht sowie eine Schnürung und Trainingshandschuhen. 
Bei den Trainingshandschuhen wiederum gibt es Schlaghandschuhe oder Sackhandschuhe für das Boxsack-Training und Boxhandschuhe für das Sparring. Vor allem der Sackhandschuh kann auch ruhig nur einen Klettverschluss haben. Der Boxhandschuh beim Sparring prinzipiell ebenfalls, jedoch hängt das auch von dem jeweiligen Training und Trainer ab. Nur die Wettkampfhandschuhe müssen in der Regel eine Schnürung haben. Außerdem ist sowohl bei den Wettkampfhandschuhen als auch zumeist bei Sparringhandschuhen der Daumen angenäht, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Dadurch können gerade geschnürte Boxhandschuhe meistens nicht ohne Hilfe angezogen werden. Um nicht unnötig auf die Hilfe Anderer angewiesen zu sein, ist es deswegen sinnvoll, bei dem Training an Pratzen oder am Boxsack Boxhandschuhe ohne angenähten Daumen und mit einem praktischen Klettverschluss zu haben.
Die Einteilung von Boxhandschuhen nach dem Gewicht geschieht in Unzen, wobei eine Unze 28,35 g entspricht. Üblicherweise gibt es folgende Unterteilungen:

 

Die Grösse wird bei den Boxhandschuhen also in Unzen respektive oz angegeben. Hierbei ist zu beachten, das es sich um eine Gewichtseinheit und nicht um die Grösse der Hände handelt. Mehr oz oder eben Unzen bedeuten mehr Gewicht, was sich ausserhalb an der Polsterung der Boxhandschuhe bemerkbar macht und die schwereren Boxhandschuhe daher mehr Aussenumfang haben.

Grössen für das Training:

6 Unzen: Boxhandschuhe für Kinder bis 8 Jahren

8 Unzen: Kinder bis 12 Jahren

10 Unzen: Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene

12 Unzen: Erwachsene

Grössen für das Sparring:

12 Unzen: Jugendliche/Erwachsene bis 57 Kg Körpergewicht

14 Unzen: Erwachsende bis 69 Kg Körpergewicht

16 - 18 Unzen: Ab 70 Kg Körpergewicht


Um die Verletzungsgefahr des Partners beim Sparring zu minimieren, werden hierbei Boxhandschuhe mit einem höheren Gewicht (also mit mehr Polsterung) verwendet. Dadurch wird gleichzeitig auch die eigene Verletzungsgefahr an der Schlaghand vermindert. Die Bandagen sorgen für die nötige Stabilisierung der Hand und dafür, dass das Handgelenk beim Schlagen nicht umknickt. 

Bei dem Training mit Pratzen, Schlagpolstern oder auch am Sandsack geht es wiederum nur um den Schutz der eigenen Hand. Hier hängt der benötigte Schutz und damit auch die Höhe des Gewichtes der Handschuhe von dem individuellen Trainingsgrad ab. Dazu zählt einerseits eine gewisse Gewöhnung und Abhärtung, andererseits aber auch eine saubere Technik, die das Verletzungsrisiko vermindert. Deshalb variiert das übliche Gewicht sehr stark, weil mit zunehmendem Training auch ein leichterer Handschuh gewählt werden kann. Dieser bringt natürlich den Vorteil, weniger Gewicht bewegen zu müssen. Zudem verschleißen etwas weniger gepolsterte und leichtere Boxhandschuhe langsamer. 
Für den Kauf von Boxhandschuhen ist in erster Linie das Gewicht und der entsprechende Verwendungszweck entscheidend. 

Wichtig ist, dass die Boxhandschuhe gut passen. Sie dürfen einerseits nicht zu groß sein, allerdings können zu enge Boxhandschuhe beim Training oder Kampf sogar zu Verletzungen führen. Im Zweifelsfall sollten die Boxhandschuhe deshalb lieber etwas zu groß als zu eng sein.

Leder oder Kunstleder?

Bei den Obermaterialien von Boxhandschuhen kann zwischen Leder und Kunstleder gewählt werden. Dabei gilt in der Regel, dass echtes Leder langlebiger und auch strapazierfähiger ist als Kunstleder. Je nach Qualität des Leders kann beides wiederum variieren. Dennoch sind Boxhandschuhe aus echtem Leder generell langlebiger. Außerdem ist Leder im Gegensatz zu Kunstleder sehr atmungsaktiv. Da der Boxsport sowohl im Kampf als auch im Training körperlich anstrengend und sehr fordernd ist, kann das ein wichtiger Punkt sein. Allerdings gibt es auch Boxhandschuhe aus Kunstleder, die eine spezielle Innenhandbelüftung haben. Außerdem hat auch das echte Leder seine Nachteile. Generell muss echtes Leder gepflegt werden. Speziell die Boxhandschuhe aus echtem Leder brauchen auf jeden Fall Pflege, da trotz aller Atmungsaktivität des Materials die Hände dennoch schwitzen und das Material auf Dauer beeinträchtigen können. Und davon abgesehen ist echtes Leder bei Boxhandschuhen auch teurer als Kunstleder. Es ist zwar qualitativ besser und Profis bzw. langjährige Hobby-Sportler bevorzugen es oft, jedoch kann gerade zu Beginn auch der Preis von entscheidender Bedeutung sein. Es hängt also von der individuellen Situation ab, ob nun echtes Leder oder Kunstleder gewählt werde sollte. Natürlich erfüllen auch Boxhandschuhe aus Kunstleder ihren Zweck und auch gibt es sie in guter Qualität.

 

Wie pflege ich meine Boxhandschuhe?

 

Pflege brauchen zwar vor allem Boxhandschuhe aus echtem Leder, allerdings müssen auch bei Kunstleder-Boxhandschuhen einige Dinge beachtet werden. Spätestens bei einer Geruchsentwicklung benötigt auch das Kunstleder etwas Aufmerksamkeit. Im Zweifelsfall gibt es dagegen auch spezielle Hygienesprays, bei denen allerdings auf die Hautverträglichkeit geachtet werden sollte. 
Generell für beide Arten der Materialien gilt, dass Boxhandschuhe nicht in der Waschmaschine gewaschen werden können. Denn sowohl bei Leder als auch bei Kunstleder besteht die Gefahr, dass es spröde wird und dass mitunter sogar das Obermaterial einreißt. Deswegen sollten Boxhandschuhe nur per Hand mit einem Tuch oder Lappen sowie etwas lauwarmem Wasser und Seife gereinigt werden. 
Im Gegensatz dazu lassen sich Bandagen ganz einfach in der Waschmaschine waschen. Das ist ein weiterer großer Vorteil von Bandagen, die primär zur Stabilisierung der Hand dienen. Daneben absorbieren sie auch viel Schweiß, der andernfalls direkt in die Handschuhe einwirken würde. 
Nach dem Training sollten die Boxhandschuhe mit der Öffnung nach oben getrocknet werden. Dafür eignet sich ein gut gelüfteter Ort und außerdem sollten die Handschuhe ordentlich geöffnet sein. 
Es kann auch helfen, etwas Küchenrollenpapier oder auch Zeitungspapier für ein paar Stunden in den Boxhandschuh zu legen, das die Flüssigkeit aufsaugt. Danach sollten die Handschuhe dann noch eine Weile trocknen. 

 

Sicherheit durch Boxhandschuhe

 

Der Sicherheitsaspekt von Boxhandschuhen in Wettkämpfen ist allerdings nicht ganz unumstritten. Es steht zwar fest, dass sie nicht nur die Hände vor Verletzungen schützen, sondern auch den Gegner. Das gilt besonders für Schnitte und Risse, deren Zahl durch das Tragen von Handschuhen stark vermindert wird. Außerdem geschehen durch den angenähten Daumen der Boxhandschuhe weniger Augenverletzungen. 
Der Schutz der Schlaghand führt allerdings zu vermehrten Kopfschlägen. Bei den früheren Bareknuckle-Kämpfen waren Schläge zum Kopf aufgrund der hohen Verletzungsgefahr der eigenen Hand wesentlich seltener. Boxhandschuhe hingegen erlauben sogar kräftige Schläge zum Kopf ohne dieses Risiko, sodass diese auch häufiger praktiziert werden. Das wiederum führt zu einem erhöhten Risiko von Hirnschäden. Dennoch sind die Todesfälle im Vergleich zu der Bareknuckle-Zeit erheblich zurückgegangen, wobei allerdings auch die unterschiedliche medizinische Versorgung und einige gravierende Unterschiede im Regelwerk dabei eine große Rolle spielen können. 


Die Welt der Boxhandschuhe ist also sehr vielseitig und facettenreich. Es hängt vom Verwendungszweck ab, welches Exemplar das richtige ist. Sowohl hinsichtlich des Gewichtes als auch bezüglich der Fragen, ob der Daumen angenäht sein muss oder ob ein Klettverschluss ausreichen würde. 
Allerdings hängt es auch immer von den individuellen Bedürfnissen ab, welche Boxhandschuhe die richtigen sind. Jemand, der mit dem Boxen beginnen möchte oder es einfach einmal ausprobieren möchte, hat natürlich ganz andere Prioritäten als ein langjähriger Boxer, der sich nach neuen Boxhandschuhen umschaut. Dasselbe gilt für jemanden, der einfach nur ein wenig am Sandsack arbeiten möchte oder vielleicht mit Pratzen und Schlagpolstern trainiert.

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